
Fressen oder Moral: Wovon lebt der Mensch?
Antú Romero Nunes’ Inszenierung von Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» zeigt, wie wenig dieser Stoff an Brisanz verloren hat. Das Publikum spendete lange Beifall.
Bert Brecht als Rolle macht den Anfang, verwickelt das Publikum in einen Dialog, um beiläufig zu verkünden: «Ein Zuschauer ohne Vorstellungskraft kann bei dieser Veranstaltung gleich nach Hause gehen.» Stimmt, die Bühne ist, abgesehen vom Orchester im Hintergrund, leer. Und leer wird sie, abgesehen von einer orchestrierten Beleuchtung, auch bleiben. Und über allem steht die Frage: «Wovon lebt der Mensch?» Vom Fressen oder von der Moral?