
Die Grande Dame der Avantgarde erzählt: Von John Cage im Kofferraum und Giacinto Scelsi im Lotussitz
Marianne Schroeder gehörte zum inneren Zirkel der Neuen Musik. Zu ihrem 80. Geburtstag beschenkt sich die Baslerin mit einer Uraufführung nach einem Text von Elfriede Jelinek. Ein Porträt.
Eines Morgens im Jahr 1978 kroch John Cage kopfvoran in seinen Kofferraum. Was er dort wollte, wissen wir nicht. Zeitgleich ging eine junge Pianistin die Basler Malzgasse entlang und bemerkte den Hintern, der aus der Heckklappe lugte. Tatsächlich: Es war jener Komponist, von dem sie wenige Tage zuvor ein Klavierstück aufgeführt hatte. Man wurde vorstellig, schüttelte Hände, und Marianne Schroeder versprach, abends bei seiner Ausstellung in der Kunsthalle vorbeizuschauen.